Samstag, 16. Februar 2008

Der Bastard ist besser, als manche geplante Geburt

Einleitung - kann übersprungen werden
Wie schreibt man eine Kritik? Eine Frage, die sich jedem stellt, der dies wie ich zum ersten Mal macht. Wendet man sich an die Fans der Gruppe oder wendet man sich an alle Menschen? welche Punkt bespricht man, was lässt man aus? usw. usw. Als Objekt meines
ersten Versuches habe ich die CD Bastard der Gruppe Subway to Sally ausgewählt.
Details zur Band lasse ich aus, da man genug Stoff auf der Bandseite
http://subwaytosally.com/
bzw. im Wikipediaeintrag zur Band findet.

Die Lieder
01- Meine Seele brennt - 4:18
Ruhige Strophe und ein harter von den Gitarren getragener Refrain wechseln sich beim Opener des Albums ab. Thema des Songs ist der Phoenix aus der Asche. Das lyrische Ich ist soweit am Boden, dass es nicht mehr tiefer sinken kann. Es weiß das es nur noch aufwärts gehen kann und wieder Phoenix aus der Asche seines zerstörten Lebens wieder auferst. Klassischer, typischer Subway Song.
'''Note 1'''

02 - Puppenspieler - 3:51
Es geht um Manipulation und Machtausübung. Auch dieser Song lebt vom Wechsel zwischen hart und weich, wobei nun in den weichen Teilen der Akzent mehr auf der Geige als auf den Gitarren liegt. Besonders gut gefällt mir das immer wieder eingestreute irre Lachen des Puppenspielers, schöner kann man Kritik nicht verpacken.
'''Note 1'''

03 - Auf Kiel - 4:04
Nun wird es ruhiger. Fernweh ist das Thema des Songs. Entsprechend liegt der Akzent etwas mehr auf der Geigen. Die Stimmung im Lied baut sich langsam auf um dann mit einen mal abzubrechen. Das Geigenspiel wird drohend, als ein Sturm aufzuziehen beginnt doch wechselt schnell wieder in die Sehnsucht des lyrischen Ichs, solche Situationen wieder zu erleben und zu bezwingen.
'''Note 2+'''

04 - Umbra - 3:58
Es folgt das erste wirklich ruhige Lied des Albums. Das Thema ist der Schatten. Protagonist des Liedes ist jemand, der keinen Schatten werfen will und deswegen im Schatten lebt. Das Lied selbst beginnt mit einem mehrstimmigen Chor, der auch im Refrain durch hymnische Gitarren unterstützt verwendet wird. Schöner Song, der
verschiedene Interpretationen zulässt.
'''Note 1'''

05 - Voodoo - 3:57
Voodoo ist erste wirkliche Überraschung auf dem Album. Orientalischer Gesang gemixt mit einer textlichen und gesanglichen Aggressivität, die man eigentlich nicht von der Band kennt und ihr auch nicht zutraut. Wird vielleicht den einen oder dem anderen nicht gefallen. Ich finde es Klasse.
'''Note 1'''

06 - Wehe Stunde - 3:52
Nach Voodoo folgt ein harter Wechsel. Die erste wirkliche Ballade des Albums, die vom Ende einer Beziehung handelt, kommt. Den Fans gefällt sie nicht so wirklich, was meiner Meinung wohl an der etwas ungeschickten Plazierung auf dem Album liegt. Getragen wird das Lied von Geige und Akustikgitarre sowie diversen Blasinstrumente im
Refrain. Der "auf die Tränendrüse drück Faktor" ist dem Thema entsprechend angemessen.
'''Note 2'''

07 - Die Trommel - 3:51
Die Schrecken des Krieges sowie die leichte Manipulierbarkeit der Menschen sind Thema dieses Liedes. Dem einen mag der für Subway Verhältnisse relativ einfache Refrain aufstoßen, doch denke ich, dass sich dieses Lied dadurch am schnellsten zum Mitsingen bei Konzerten eignet und ziemlich schnell sehr beliebt wird.
'''Note 2'''

08 - Unentdecktes Land - 3:08
Der Song entstand unter Eindruck von "Die Vermessung der Welt" in dem es um Alexander von Humbold und seine Forschungsreisen durch die ganze Welt geht. Gleichzeitig jedoch handelt er davon, dass der Mensch, der einem am nächsten ist, eben das unentdeckte Land ist. Musikalisch find ich irgendwie keinen Zugang zu dem Lied.
'''Note 3'''

09 - Hohelied - 3:20
Subway to Sally meets Manowar. Keine Sorge nicht musikalisch, aber inhaltlich. Man beweihräuchert sich selbst und das eigene Schaffen. Naja Rätsel 2 auf Nord Nord Ost hätte gereicht. Textlich gefällt es mir nicht, musikalisch geht es.
'''Note 3'''

10 - Canticum Satanae - 0:46
Auch ein klassischer Song. Ein mehrstimmiger Subway Choral in dem sie mit Satan um die Wette singen. Sorgt für ein schmunzeln auf den Lippen.
'''Note 2'''

11 - Tanz auf dem Vulkan - 3:13
Inhaltlich eine Neuauflage von Veitstanz. Es geht ums Tanzen. Vielleicht der Song, der noch am ehesten den Folkeinschlag der früheren Alben hat. Obwohl er ins Bein geht gefällt mir Veitstanz besser.
'''Note 2-'''

12 - Fatum - 3:20
Es wird wieder Tempo herausgenommen. Der Song handelt vom Schicksal eines Bastardes der unter seinem Status und den ständigen wechselnden Männern seiner Mutter leidet. Schöner vor sich hin fließender Song, der zur letzten Strophe, in der der Bastard sein Leid herausschreit, massiv an Intensität gewinnt.
'''Note 2+'''

13 - In der Stille - 4:37
Die 2. Ballade und gleichzeitig der Ausklang des Albums. Ein Song zwischen Sehnsucht und Aufbruchstimmung. Meiner Meinung nach ein praktisch perfekter Ausklang dieses Albums, der Hunger auf mehr macht und die Vorfreude auf das nächste Album anheizt.
'''Note 1'''


Fazit
Nachdem die Band mit Engelskrieger ihren bisherigen, leider von den Fans wenig geschätzten Zenit ihrer Laufbahn erreicht haben, folgte mit Nord Nord Ost der Tritt auf die Notbremse und die Schadensbegrenzung bei den Fans. Bastard ist wieder ein
Schritt in die richtige Richtung. Die Band experimentiert wieder und wagt sich in neues Terrain nur deutlich vorsichtiger als bei Engelskrieger um die Fans nicht mehr
so zu überrümpeln. So kann es weitergehen und ich freue mich schon auf das nächste Album der Band, nachdem Nord Nord Ost für mich eine kleine Enttäuschung war. Für Subway Fans eine deutliche Kaufempfehlung, ebenso für Fans von guten Metal.

Das Review findet man auch unter Ciao.de und zwar hier

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