Mittwoch, 23. April 2008

Wenn Engel hassen

Die Sonne ging unter und ein kühler, erfrischender Wind bewegte die Weizenähren. John war mit seinen 35 Jahren noch einer der jüngeren Farmer, doch auch ihn erfreute die angenehme Kühlung nach einen langen Arbeitstag in den Feldern. "John wird Zeit fürs Abendessen. Wir sind dann für heute fertig." Frank schaute seinen Kollegen mit einem aufmunternden Lächeln an. "Schaffst du das auch wirklich alleine?," fragte John. "Ja, ja", wiegelte Frank ab, "ist ja nur noch eine Reihe und dann fahre ich auch nach Hause. Du hingegen," Frank zeigte mit seinen Zeigefinger auf Johns Brust,"solltest pünktlich zu Frau und Familie kommen. Du weißt ja wie sie ist, wenn du zu spät zum Abendessen kommst." John schmunzelte und dachte an seine Frau. Sie konnte es wirklich nicht leiden, wenn er zu spät kam. "Nun dann viel Spaß bei deinen letzten Runden. Wir sehen uns dann Morgen, dann ist das andere Feld dran." "Alles klar," antwortete Frank, "bis dahin." John ging los. Zwar hätte er auch mit seinem Auto fahren können, doch im Sommer liebte er die Spaziergänge bei Sonnenaufgang und Untergang. Er schlenderte gemütlich die Kiesstraße zu seiner Farm entlang. Der Kies knirschte leise unter seinen schweren Schuhsohlen. Die Sonne hatte sich inzwischen zu einem roten Glutball verwandelt und tauchte die Welt in ein sanftes Rosa. Er musste nur noch über einen sanft ansteigenden Hügel, dann konnte er seine Farm schon sehen. Sanft streifte mit seiner Hand über die Kornähren der morgigen Ernte, die leicht seine Handfläche kitzelten. Es versprach ein schöner Abend mit Frau, Kinder und den Basketball im Fernsehen zu werden.

Währenddessen in Johns Farm.
"Sue? Mary-Ann? Joseph?" Drei aus unterschiedlichen Richtungen kommende "Ja?" beantworteten die Frage ihrer Mutter. "In einer halben Stunde gibt es Essen und hier schaut es aus, als ob ein Tornado durch das Haus gewütet wäre. Los aufräumen! Sonnst geht es heute Abend gleich nach dem Essen ins Bett mit euch und dann gibt es kein Basketball im Fernsehen." Anscheinend hatte sie genau die richtige Drohung gefunden, denn sofort hörte man im ersten Stock vier Füße trampeln, die kurze Zeit später auch die Treppe runterpolterten. Joseph kam als erster ganz außer Atmen gefolgt von Mary-Ann in die Küche. Sue brauchte etwas Länger und so standen die Drei, kurze Zeit später, wie die Orgelpfeifen der Größe nach sortiert nebeneinander. Joseph war mit seinen 12 Jahren der Älteste der Drei und wenn sein Vater außer Haus war der Mann im Haus. Zumindest hielt er sich dafür. Die zwei Jahre jüngere Mary-Ann hingegen war der wirkliche zweite Mann im Haus. Sie beherrschte schon jetzt alle Tricks mit denen sie ihren großen Bruder um den Finger wickeln konnte. Und Sue? Sie war zwar mit ihren 8 Jahren die Jüngste und das typische Nesthäkchen. "Nun schlagt hier keine Wurzeln, sondern räumt auf," meinte ihre Mutter und schon rannten die Drei durch die Türe und machten sich geräuschvoll daran Ordnung in das Chaos im Ess- und Wohnzimmer zu bringen. "Warum können die nicht öfters in der Woche Basketball spielen, dann wäre viel mehr Ordnung im Haus", dachte Sophie, ihre Mutter, als sie sich wieder dem Herd widmete auf dem in einen Topf Kartoffeln im sprudelnden Wasser kochten.

Ein lauter Schlag erschütterte die Haustür. Als ob sich ein schweres Tier mit voller Wucht gegen die Tür geworfen hätte. Wieder ein Schlag, die Tür flog splitternd aus dem Rahmen und und fiel mit einem lauten Knall auf den Boden. Entsetze Aufschreie von zwei Kindern drangen durch die Küchentür. Schwere Stiefel von mehreren Personen hallten über den Boden. Kurz darauf drangen die Schreie der Kinder nur noch gedämpft durch die Tür, als ob irgendwer oder irgendetwas sie am Schreien hindern würde. Sophie konnte sich nicht bewegen. Der Schreck und die Angst lähmten ihren ganzen Körper. Mit schreckgeweiteten Augen starrte sie auf die Tür zum Wohnzimmer. Sie wollte Schreien, doch ihr Hals war wie zugeschnürt und ihre Stimmbänder weigerten sich ihr zu gehorchen. Schritte näherten sich der Tür. Langsame, siegessichere Schritte untermalt vom ängstlichen, gedämpften Wimmern der Kinder. Die Tür flog auf. Ein schwarz gekleideter, mit einer schwarzen Skimaske maskierter Mann betrat die Küche. Sophie konnte sich nicht entscheiden wovor sie mehr Angst hatte. Vor der schweren Pistole, die in seiner rechten behandschuhten Hand lag oder vor den eisblauen, gefühllosen, kalten Augen. In diesen Moment wusste Sophie, dass sie den Tag nicht überleben würde und begann am ganzen Leib zu zittern. Der Mann packte sie und zerrte sie in das Wohnzimmer. Mary-Ann und Joseph lagen gefesselt und geknebelt am Boden und schauten sie mit panikerfüllten Blicken an. Sue lag mit nach oben verdrehten Augen ohnmächtig daneben. Ein großer rot, blau, violett schimmernder Fleck war auf ihrer Stirn zusehen. Neben ihr lag ein Teil der Haustür. Blut war daran zu sehen. Es waren noch drei andere Männer in den Raum. Alle drei schwarz vermummt, alle drei mit hellblauen, kalten Augen. Maschinenpistolen hingen locker an ihren Schultern. "Wo ist dein Mann?" fragte der Mann, der Sophie festhielt. Seine Stimme hatte einen starken russischen Akzent und war so hart wie seine Augen kalt. Sie konnte nicht Sprechen. Er schlug sie, die Kinder schrien unter ihren Knebel entsetzt auf. "Wo ist dein Mann?", wiederholte der Russe die Frage. "Ich weiß es nicht, ICH WEISS ES NICHT!!!!!", schrie Sophie. "Bljadski rot!"

John kam gerade über den Hügel, als er etwas ungewöhnliches sah. Ein kleiner, schwarzer Van, den er nicht kannte, stand auf seinem Hof. Er hörte ein Rattern, dass kurze Zeit später im Gekrächzte der aufgeschreckt davonfliegenden Krähen unterging. John begann zu Laufen,"Nein, das konnte nicht sein, das durfte nicht sein." Tränen stiegen in seine Augen, während er immer schneller den Hügel hinab lief. Vier schwarz gekleidete Männer verließen das Haus und schlenderten zu dem Van in dem ein Fahrer wartete. Einer der Männer deutete auf John, doch ein anderer winkte ab. Sie stiegen in den Van ein und fuhren davon. John erreicht den Hof mit der wahnsinnigen Hoffnung, dass es anders sei, nicht wie befürchtet. Da sah er das schwarze Loch, dass einst seine Haustür war. Langsam taumelte er auf die Tür zu, ein verdrehtes Bein kam in sein Sichtfeld. Ein Schritt weiter, das andere Bein folgen. Der nächste Schritt, ein Rock erscheint. Wieder ein Schritt, ein weißes T-Shirt in einer dunkelrötlich sich schwarz verfärbenden Pfütze aus Blut liegend. John's Welt beginnt sich zu drehen, wieder ein Schritt, eine unförmige Masse aus Fleisch, Knochen und Blut und Hirnmasse dort wo sich einst der Kopf eines kleinen Mädchens befunden hat. Seines kleines Mädchen. Die Welt dreht sich immer schneller, immer schneller. John bekam keine Luft mehr. Die Welt drehte sich schneller, immer schneller. Gesichter erschienen in dem Strudel. Die Gesichter seiner Kinder. "Komm Daddy, hier ist es schön, komm her. Grandpa ist auch da und freut sich schon dich wieder zu sehen. Komm her." John fühlte, wie er langsam nach oben schwebte, Hände streckten sich nach ihn. John wollte zugreifen. "John," riefen die Stimmen, "John." "John!", etwas war an dieser Stimme anders, "Hey, John aufwachen." Er fühlte ein dumpfen Schlag an der Wange. Trauer lag in den Gesichtern, die Hände winkten zum Abschied. "Wir warten auf dich," dann verstummten die Stimmen und John fiel.

John blinselte, grelles Licht blendete ihn. Er wollte seine Hand zum Schutz vor sein Gesicht nehmen, doch irgendetwas hinderte ihn daran. "Na also, es geht doch." John blinselte noch einmal und die verschwommenen Schatten im Licht verdichteten sich zu einem Gesicht. Franks Gesicht. "Gott sei Dank John, wir dachten schon die Schweine hätten dich auch erwischt." Bilder und Erinnerungen stürzten auf John ein, Bilder seiner niedergemetzelten Familie. Die Leichen seiner Kinder und seiner Frau, die wie weggeworfene Puppen in seinem Wohnzimmer lagen und ihn aus gebrochenen, toten Augen anklagend anschauten. John schrie und tobte, doch Frank drückte ihn fest auf die Unterlage. "Verdammt hilf mir doch!" rief Frank. John spürte einen kleinen Stich und dann nur noch Schwärze. Das nächste mal als John erwachte, lag er auf einer Trage festgebunden. Frank saß im gegenüber und biss gerade in einen Apfel. "Tut mir Leid John, aber wir müssen dich im Moment vor dir selbst schützen, deshalb die Riemen." Frank legte den Apfel auf einen Tisch. "Wir wissen, wer die Schweine waren und wir wissen wer die Rechnung begleichen wird." Die Bilder stiegen wieder auf, doch dieses mal hatte John sich insofern unter Kontrolle, dass er nicht mehr tobte sondern nur noch heiße Tränen der Trauer seine Wangen herunterliefen. Irgendwann waren auch die Tränen vorbei und John schaute Frank ins Gesicht. "Wer? Und wer ist wir?" fragte er mit brüchiger Stimme. "Jegor Kraswili und wir? Wir sind das Werkzeug deiner Rache." Frank lächelte kalt.

Fünf Jahre später.
John saß auf einen schäbigen Bett in einer schäbigen Absteige. Früher hätte er sich vor der durchgeschwitzten Matratze geekelt. Doch das war früher. Vor dem Tod seiner Familie und vor seiner Ausbildung. John blickte auf den wackeligen Holztisch neben ihn auf dem ein in schwarzen Samt eingewickelter länglicher Gegenstand lag. Ein bitteres Lächeln umspielte Johns Miene. Er strich sanft mit seiner Hand darüber und fühlte den Kontrast zwischen den weichen Samt und der harten Scheide, die er umschloss. Vorsichtig befreite er das Werkzeug seiner Rache von seiner Umhüllung. Langsam, fast ehrfürchtig zog er das Schwert aus seiner Scheide. Ein leichtes Singen lag in der Luft. Sein Gesicht spiegelte sich in der Klinge. Er sah sein früher mal so sanftes braunes Auge, das inzwischen hart geworden ist. John stand auf und übte noch einmal die Schrittfolgen, die ihn fünf Jahre lang beigebracht worden sind, bis er eins mit seinem Schwert wurde. Die Stunden vergingen, doch erst das sanfte rosa des Abendrotes unterbrachen seinen mörderischen Tanz. Bald ist es soweit, bald hatte er seine Rache. Er steckte das Schwert zurück in die Scheide und ging in das angrenzende Bad. Dicke Schweißflecken hatten sich auf seiner Kleidung gebildet, doch sie störten ihn nicht. Das machte seine Tarnung nur noch authentischer. Er zog sein Hemd aus und nahm eine unangebrochene Flasche Fusel vom Waschbecken. Großzügig goss er den Alkohol über seine Kleidung. Er lächelte dabei. Danach zog er das nach billigen Fusel stinkende Hemd wieder an. "Perfekt," dachte er sich. Er ging zurück in das Wohnzimmer und befestigte das Schwert im seinen Hosenbein. Darüber zog er sich einen alten schäbigen Mantel an. "Fast fertig." Er hinkte zurück in das Badezimmer und schmierte sich eine braune Creme ins Gesicht und auf die Hände sowie in die Haare. Er prüfte das Ergebnis im Spiegel. "Wie frisch aus der Gosse." Danach hinkte er zur Zimmertür. Die Stunde der Rache hatte begonnen.

Die Bar war der Prototyp einer Spelunke. Spärliches Licht sorgte für ein diffuses Halbdunkel, dass die Umgebung mehr erahnen als erkennen ließ und nur die kleine, die Bar dominierende Bühne mit ihren senkrechten Stangen wurde von zwei Scheinwerfern erleuchtet. Die Gäste saßen an kleinen Tischen oder in Separees und starrten in Erwartung der bald beginnenden Show mit alkohlschwangeren Blick auf die Bühne. Hinter der Bar stand ein glatzköpfiger Bär von einem Mann dessen Haut, soweit man sie sehen konnte, über und über von Tattoos bedeckt wurde. John trat ein. Er wusste, dass in dieser Bar heute hoher Besuch war. Kraswili, dem der Laden gehörte, stattete ihn einen Besuch ab. Kraswili besuchte jedes seiner Besitztümer einmal im Jahr um sich selbst ein Bild über die Lage dort zu machen. Heute sollte dies sein letzter Besuch sein. John hinkte an die Bar und lehnte sich neben einen nach Schweiß und Alkohol stinkenden Rocker an den Tresen. Der Barkeeper bedachte ihn mit einen abwertenden Blick, bewegte seinen massiven Körper aber dennoch zu John. "Ey, Penner hier ist nicht die Wohlfahrt. Entweder du kaufst was oder die fliegst. Klar?" John sah ihn an. "Ja Sir!" Er suchte aufwändig in seinen Taschen und zauberte dann einen fast sauberen 10 Dollar Schein in seine Hand. "Reicht das?" Der Wirt betrachtete den Schein prüfend und antwortete. "Für ein, zwei Drinks." "Nun dann will ich ein, zwei Whisky, aber nicht den russischen Grillanzünder da, sondern Richtigen." "Wie du meinst." Der Wirt nahm eine Flasche Whisky von der Bar und schenkte drei Gläser für John ein. "So für mehr reicht der 10er nicht." "Das passt schon," meinte John und goss sich einen der Whiskys hinter die Binde. Dabei drehte er sich von der Bar weg und musterte die Leute. Da saß Kraswili. Am anderen Ende der Bar umgeben von seinen Gorillas. Vier Stück waren es. Kein Problem für John, aber noch war es zu früh, noch war es zu auffällig. Plötzlich erwachten Lautsprecher mit einem lauten Knacken zum Leben und blechern klingende Musik erklang. Die Show schien anzufangen. Zwei spärlich bekleidete osteuropäisch wirkende Mädchen staksten unter dem Gejohle der Zuschauer auf die Bühne. John schätzte sie auf höchstens 18. Wahrscheinlich hat man sie mit dem Versprechen auf ein besseres Leben von zu Hause weg gelockt. Hierher in die Hölle, ohne Papiere, ohne Identität, ohne Wert, ohne Zukunft. John wusste viel über Kraswili und je mehr er erfahren hatte, desto größer wurde der Wunsch dieses Schwein in die Hölle zu schicken. "Und nun zum Aufwärmen, frisch eingetroffen aus Übersee, Julya und Natasha." klang es aus den Boxen. John drehte sich kurz zur Bar und sah dabei den Wirt in ein Mikrofon sprechen. Die beiden Mädchen begannen sich abgehackt zur Musik zu Bewegen und ihre Hände unbeholfen über den Körper zu streichen. Ihre nervösen Blicke wanderten über die Zuschauer. Wenn man genau hinsah konnte man ein überschminktes blaues Auge sehen. "Titten raus!" grölte einer der Zuschauer. "Genau!" kam es aus einer anderen Ecke.

John wandte seinen Blick von der Bühne ab und fixierte wieder Kraswilis Separee, der die Show mit ausdruckslosen Gesicht verfolgte. John torkelte mit seinem Whisky in der Hand langsam in die Richtung. Bald war die Stimmung in der Bar für seine Tat genau richtig. Die beiden Mädchen wurden derweil von der Bühne geholt und durch eine erfahrenere Stripperin ersetzt. Geldscheine flogen auf die Bühne. John erreichte das Separee und lehnte sich an die dünne Bretterwand genau hinter Kraswili. Er atmete ein paar mal tief ein und aus, um seinen Körper zu beruhigen und legte dann seine Hand auf den Griff seines Schwertes. Lautlos zählte er bis drei, riss das Schwert aus seiner Scheide und stieß die Klinge durch das Holz. John fühlte wie die Klinge erst durch das harte Holz und dann durch das vergleichsweise weiche, menschliche Fleisch stieß. Schnell zog er die rot glitzernde Klinge heraus um sie ein paar Zentimeter daneben noch einmal durch zustoßen und wieder herauszuziehen. Jetzt war es an der Zeit seinen Gegnern offen gegenüber zu treten. Mit schnellen Schritten und mir zur Abwehr erhoben Schwert lief er um die Wand. Kraswilli saß mit vor Überraschung weit aufgerissenen Augen da. Zwei große Löcher aus deinen Blut floss zierten seinen Oberkörper. Verzweifelt versuchte er Luft in seine durch das Schwert zerstörten Lungen zu Pumpen. Die vier Leibwächter wussten nicht recht was geschehen war, als Johns Schwert die Brust des Ersten durchbohrte. Das laute Kreischen der Stripperin übertönte sogar den Lärm der Bar. Bis auf das kreischend zusammenbrechenden Mädchen und die billige Musik aus dem Lautsprecher herrschte plötzlich Totenstille, während John mit einer eleganten Halbdrehung den Kopf des zweiten Leibwächters von dessen Körper trennte. Blut ergoss sich über den Tisch. Endlich waren auch die beiden anderen Leibwächter aus ihrer Überraschung aufgewacht und versuchten verzweifelt an ihre Pistolen, die sich in Brusthalftern befanden, zu kommen. In der Bar brach die Hölle los. Schreiende Menschen versuchten durch den Ausgang zu fliehen, während der Barkeeper nach seiner unter der Bar versteckten Pumpgun griff um John eine Ladung Schrott in den Körper zu pumpen. Wieder andere Besucher versuchten ihre eigenen Waffen zu ziehen um damit John zu erschießen. Schüsse halten durch den Raum, die vom Schmerzensschreie fliehender Gäste beantwortet wurden. John streckte derweil den dritten Leibwächter mit seinem Schwert nieder, der gurgelnd Luft und Blut atmet auf dem Tisch mit zerschnittener Kehle zusammensackte. Nur noch einer. In diesem Moment spürte John einen stechenden Schmerz in der linken Schulter und das herablaufen einer warmen, klebrigen Flüssigkeit, der ihn eine Sekunde aus dem Gleichgewicht brachte. Lange genug für den vierten Leibwächter seine Waffe zu ziehen und abzudrücken.

Die Zeit verlief für John wie in Zeitlupe. Unendlich langsam krümmte sich der Finger der Leibwache genauso langsam bewegte sich der Schlitten der Pistole und John konnte die Kugel auf sich zufliegen Sehen, während der Schlitten schon die nächste Kugel ausspuckte. Ein Treffer, zwei Treffer, drei Treffer, John wurde von den einschlagenden Kugeln nach hinten gedrückt, während er langsam in sich zusammensackte, 4 Treffer. John lag am Boden. Er konnte sich nicht bewegen, nichts mehr hören. Er fühlte wie das Leben aus ihn heraus floss. Eine Träne lief auf seinen Auge heraus. Endlich war er wieder mit seiner Familie vereint. Ein Pistolenlauf gefolgt von der Leibwache erschien in seinem Blickfeld. Mit zornesroten Gesicht schrie er Worte, die John nicht verstand, dann drückte er ab. Schwärze.

Kim Wong saß hinter dem Mahagoni Schreibtisch seiner Penthauswohnung und studierte Memos. Es klopfte an der Tür. "Herein," rief Wong mit leichten japanischen Akzent. Ein Bediensteter betrat das Zimmer und verbeugte sich knapp. "Mister Wong, verzeihen sie die Störung, aber sie wollten sofort über den Ausgang von Operation Eastside informiert werden." Wong machte eine Geste, damit der Bedienstete fortfuhr. "Nun der russische Lachs wurde sauber filetiert." "Und der Metzger?," fragte Wong. "Der erlitt eine Bleivergiftung." Wong gestattete sich für einen Moment ein kaltes Lächeln. "Vielen Dank für diese Information." Der Bedienstete verbeugte sich knapp und verließ, die Türe hinter sich schließend, das Zimmer. Mary-Ann fand das lustig. Sie stand die ganze Zeit neben den Diener und schnitt ihm Grimassen, die er nicht sehen konnte. "Das da vorne ist also Mr. Wong," dachte sie. Sie ging auf den etwa 50 Jahre alten im Armani Anzug dasitzenden Japaner zu. "Was hatte ihr ihr Vater vorher gesagt? Sie musste ihre Hand durch seine Brust stecken und sie einmal fest zur Faust ballen." Mary-Ann kletterte auf den Schreibtisch. Mr. Wong zitterte kurz, wie wenn ein kalter Windhauch über seinen Körper gegangen wäre. Mary-Ann streckte die Hand in Mr. Wongs Brust und ballte sie zur Faust. Als sein Bediensteter ihn eine halbe Stunde später fand, lag er mit verkrampften Gesicht und beiden Händen an der Brust halb vom Stuhl gefallen da. Der Arzt stellte Herzinfarkt als Todesursache fest. Zwei Unterweltbosse, die am selben Tag starben. Manchmal gibt es schon seltsame Zufälle.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich finde die Geschichte gut, sie schwächselt am Anfang wird aber zum Ende hin besser und hat einen sehr interessanten unerwarteten Schluss.

Was aber nun die Schwächen angeht, so ist die Überleitung ins Farmhaus nicht so gelungen. Man sollte so etwas nicht direkt sagen, sondern beschreiben was passiert, so dass der Leser sich selbst im Farmhaus und den sich abspielenden Alltag wiederfindet.
Zudem ist die Aufzählung bzw. Altersbeschreibung der Kinder nicht gut. Sie brauchen kein genaues Alter, es sei denn das sei wirklich wichtig für die Geschichte und das ist es ja nicht. Die Beschreibung dass die der Größe nach geordnet stehen reicht dafür vollkommen aus.
Auch sollte die Beschreibung des Treibens im Farmhaus gerade das was in der Küche passiert genauer sein. Ich kann mich nicht mehr daran erinenrn, wie die Kinder in den anderen Raum kommen obwohl ich es eben erst gelesen habe, an den Rest der Geschichte kann ich mich viel besser erinnern.

Verworren ist zudem ein enig was der Freund Johns plötzlich da tut und wovon er redet. Es ist nicht wichtig für die Geschichte das dies überhaupt passiert. Meiner Meinung nach würde es auch reichen einfach zu sehen, dass John Rache nimmt ohen das sein Freund noch einmal auftaucht.

Naja ich bin ja auch kein Profi, aber vielleicht hilft es trotzdem.

Grüße, Samancha